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Systemische Aufstellungen

(nach der Arbeit von Bert Hellinger und Ingeborg Oelmann)

Vor ca 17 Jahren bin ich zum erstenmal dem Familienstellen bei Ingeborg Oelmann begegnet. Seit dieser Zeit ist es mein Hauptpunkt in meiner Arbeit geworden. Dies hat meine Arbeit grundlegend beeinflusst.

Um die Gesamtheit zu verstehen, möchte ich hier mit dem Grundätzlichen beginnen.

Familie steht für ein System, in das man hineingeboren wurde, in dem man aufgewachsen ist. Nicht nur durch das genetische Material, sondern durch die Liebe, durch die Ideen, Erziehungsmuster und die Erlebniswelt der Eltern fangen wir an diese Welt als Baby, Kind zu begreifen. Viele Muster übernehmen wir selbstverständlich um zu überleben und uns in die vorhandene Welt einzugliedern und wir verstehen das Weltbild mit den Augen unserer Eltern, da sie ja bisher so überlebt haben. Natürlich kommen dann später die komplexeren Welten, Lehrer, Nachbarn, Verwandte und Gesellschaft dazu. Im Verlauf des Erwachsenwerdens beginnen wir natürlich über die Prägungen nachzudenken, überlegen welche wir verändern, manche leben wir bewusst und andere unbewusst weiter, bei anderen leben wir aus Wut, Zorn oder Trauer das Gegenteil des gehörten oder erlernten. In der Abnabelungsphase aus der Famile versuchen wir noch mehr unsere Entscheidungen zu klären. Probleme gibt es dadurch ganz oft auch in Beziehungen, die dann beginnen. Wir wollen unsere gerade eigen aufgebaute Welt verteidigen und nicht sofort mit der Welt des Partners, die sich von unserer logischerweise oft grundlegend unterscheidet, vermischen. Nach einer längeren Abnabelungsphase, ist durch das Älterwerden und durch die Erlebnisse des Lebens meist ein „Friedenfinden“ mit den Mustern der Familien möglich. Durch die Liebe und das Verständnis versteht man manche Eigenarten der Familie, kann dadurch immer deutlicher zum eigenen Weg und dadurch zu eigenen Entscheidungen finden. Man lernt sein Potential immer besser kennen und nutzen. Dieses Potential kann sich entfalten durch den Frieden mit den Eltern, weil man alles was einem durch die Familie geschenkt wurde, entfalten kann.

Dies oben beschriebene trifft nun natürlich leider für viele Menschen nicht so zu, oder es gibt gravierende Schicksalsschläge, warum dies nicht (oder noch nicht) lebbar ist.

Verstrickungen bedeutet, dass wir Dinge, Muster, Charakterzüge leben, die wir nicht wollen, oder durch die wir uns unbewusst steuern lassen. Diese stören oder zerstören unser Leben manchmal so, dass Verzweiflung, Krankheit, ständige Unglücke, Arbeitslosigkeit, Streit in der Partnerschaft, Widerstände in allen möglichen Lebenslagen etc. die Folge sein können.

Einzelaufsrtellugnen

Die Anliegen für Einzelaufstellungen unterscheiden sich grundsätzlich nicht von denen, die Sie dazu bewegen würden, in einem Seminar aufzustellen. Wenn Sie das Gefühl haben, Ihr Anliegen nicht im Seminar bearbeiten zu wollen, dann ist die Einzelaufstellung eine gute und wirksame Alternative. Sowohl für gesundheitliche oder familiäre Probleme als auch im beruflichen Kontext sind Einzelaufstellungen effektiv und wirksam einsetzbar.


Interesse?

Falls Sie interessiert sind an mehr, möchte ich Sie einfach erst mal auf zwei Bücher aufmerksam machen: "Was die Seele krank macht und was sie heilt" von Thomas Schäfer und "Ohne Wurzel keine Flügel" von  Bertram Ulsamer. Ansonsten können Sie gerne jederzeit an einem Kurs bei uns teilnehmen, falls Sie noch nicht sicher sind, ob es für Sie passend ist, ist es möglich, passiv teilzunehmen. Dies bedeutet, Sie sind anwesend und schauen zu, machen aber keine eigene Aufstellung. Falls der Kurs nicht ganz ausgebucht ist oder eine Absage ist kurzfristig eingegangen, so ist es manchmal dann doch möglich, eine Aufstellung zu machen, oder Sie kommen zu einem Einzeltermin.

Bei Einzelterminen bei mir in der Praxis fehlt ja nun die Gruppe. Bei mir wird der Kern des Themas gesucht. Dann werden Figuren auf einem Brett aufgestellt. Ansonsten ist die Wirkung und die Arbeit wie in der Gruppe, jedoch nicht so intensive, doch lässt sich auch so viel Heilsames erfahren.


Wie geht das nun genau mit den Aufstellungen?

Im Kurs entsteht durch die Anzahl der Teilnehmer die Möglichkeit, das eigene Familiensystem mit Stellvertretern aus der Grruppe anhand des beschriebenen Problems aufzustellen. Dies bedeutet, aus dem Gefühl werden die Menschen im Raum irgendwo hin gestelllt. Da diese Menschen nicht, oder kaum etwas von der betreffenden Person wissen, ist es Ihnen möglich intuitiv in wenigen Sätzen zu sagen, wie es ihnen auf diesem Platz geht. Dies entsteht bei jedem, ist relativ schlecht zu beschreiben, scheint ein totales Wunder wenn man es das erste mal erlebt. (an dieser Stelle kann ich nur sagen, ausprobieren und erleben!) Durch die Anordnung ergeben sich bereits Erkenntnisse. Durch die Gefühle der Gruppe, erlebt man seine eigenen Gefühle deutlich und wahr. Durch sogenannte Rituale, es werden passende Sätze gesagt, bei Bedarf kann jemand umarmt werden, man darf ein Päckchen abgeben, eine Würdigung in Form einer Verbeugung ist möglich. Verändert der Patient seine inneren Bilder. Diese neue Wirklichkeit wirkt ab jetzt in diesem Leben. Manchmal gibt es “Hausaufgaben”, oder Dinge die sinnvoll sind auch in der Realität zu tun, meist reicht das Erleben zur deutlichen Veränderung. Und manchmal gibt es auch das Wunder, das durch die Liebe zur Familie, anscheinend die Seele der Familienmitglieder erreicht wird. Diese sich auch deutlich ins Positive verändern, rufen sogar manchmal an, entschuldigen sich vielleicht sogar, oder sagen Dinge, auf die man schon sehr lange gewartet hat.


Was ist besser, Gruppenwochenende oder Einzelsitzung?

In meinem therapeutischen Leben gibt es kein wirkliches besser, sondern ich erlebe, alle Dinge haben Vor- bzw. Nachteile. Die Gruppe bedeutet, ich muss/darf mich vor anderen öffnen. Dies kann Geborgenheit und Gemeinschaft bedeuten. Ich nehme mir einige Tage für mich Zeit. Ich bin etwas abgeschieden und kann mich nur auf mich konzentrieren. Ich erlebe noch andere Aufstellungen, kann mich dadurch auch auf Themen einlassen, die bei mir nicht im Vordergrund stehen, aber vielleicht beantworten sich da auch Lebensfragen auf praktische Weise gleich mit. Die Einzelaufstellung bedeutet, es ist manchmal ein bisschen individueller. Der Klient ist alleine mit mir. Es gibt Klienten, die schämen sich für ihre Probleme und möchten diese nicht in der Öffentlichkeit “breittreten”, wie sie es empfinden. Man muss nicht warten, bis ein Seminartermin stattfindet. Einzelaufstellungen sind bei wichtigen Fragen auch oft sehr bald möglich. Man braucht nur 1 – 2 Stunden.


Aufstellungen für Krankheiten und Körperorgane

Bei einer Aufstellung ist es möglich, auch in der Gruppe einen Stellvertreter zu wählen, der die Krankheitsprozesse beschreibt, für ein entsprechendes Organ steht. Die Lösung, die dabei gefunden werden kann ist, zu verstehen woher die Krankheit kommt, welchen inneren Zusammenhang die Krankheit hat, den man vorher überhaupt nicht verstehen oder sehen konnte. Eventuelle Verstrickungen, wenn es welche mit der Familie oder dem Partner oder ähnliches gibt, zu erkennen und zu verändern. Durch eigenes Nachdenken dreht man sich meist eher nur im Kreis, die Aufstellung ermöglicht immer ein Hinschauen in ein bislang unbekanntes Feld.


Aufstellungen für den Arbeitsplatz

Sie haben Probleme am Arbeitsplatz, Mobbing, werden unterdrückt, werden nicht genug bezahlt, werden nicht gewürdigt, fühlen sich sonst wie unwohl?? Die Aufstellung bietet die Möglichkeit, mal die Arbeitskollegen, den Chef, die Themen, um die es geht und Geld aufzustellen. Auch hierbei gibt es immer deutliche Aha-Erlebnisse. Deutliche Veränderungen sind möglich, wenn der Mensch die Zusammenhänge versteht. Über das Anschauen des Geldes ist es möglich, einen Einblick auch zum Beispiel in die Familienmuster zu bekommen.. evtl. stellt man noch die Eltern dazu, kann über Annahme endlich loslassen und das Eigene entwickeln… darf sich erlauben Fülle zu leben und trotzdem zur Familie zu gehören.


Aufstellungen für Probleme zu verschiedenen Themen

Wie bereits jetzt beschrieben haben alle Probleme gewisse Zusammenhänge. Durch eine Aufstellung wird man manchmal überhaupt erst über das Ziel klar. Man kann/muss sich überlegen, was kommt denn nach dem Erreichen des Zieles. Welche Blockaden könnten denn da sein, die es mir unmöglich machen das Ziel zu erreichen. Welche Ressourcen, Fähigkeiten habe ich und nutze ich diese wirklich genug, um mein Ziel zu erreichen? Gibt es da vielleicht noch einen Gewinn, der heimlich mein Problem unterstützt.


Aufstellungen mit Gefühlen

Bevor eine Krankheit sich im Körper zeigt, hat man oft einen langen Weg mit äusserst unangenehmen Gefühlen hinter sich. Man ist einfach neidisch, obwohl man es nicht sein möchte, sich am Ende kaum versteht. Zorn steigt immer wieder in einem hoch, man fühlt sich in Situationen machtlos, ist ängstlich und kann es alleine einfach nicht ändern. Mit der Aufstellungsarbeit ist es möglich nicht nur die Zusammenhänge zu verstehen, nein man findet Lösungen über das Erkennen der versteckten Umstände, über Möglichkeiten wie und wo handeln möglich ist.


Aufstellungen mit Tieren

Durch die besondere Erfahrung in Aufstellungen mit Tieren ist mir aufgefallen, dass wir mit unseren Haustieren in systemischen Zusammenhängen stehen. Einige Haustiere haben z.B. ähnliche Krankheiten wie die Besitzer. Oft hört man den Satz: „Komisch, man meint, gerade das Tier will mir etwas abnehmen“. Wenn vorhandene Haustiere sterben oder aufgrund des Arbeitsaufwandes weggegeben werden, schreitet ein Krankheits-prozess schneller voran.

Da Tiere mittlerweile die Bedeutung eines Familienmitgliedes in unserem Zusammenleben haben, übertragen sich auch familienspezifische Probleme auf unsere Lieblinge wie:

früh verstorbene Eltern und Geschwister
destruktive Krankheiten, z.B. Alkoholismus, Krebs
emotionale und körperliche Gewalt
tragische Todesfälle

Diese Probleme können sich bei unseren Tieren oft in unerklärlichen Verhaltensstörungen oder chronischen Krankheiten zeigen z.B. Ekzem, chronischer Husten, aggressives Verhalten.

Durch Familienaufstellungen erkennt man die Zusammenhänge zwischen Ursache und Wirkung. Durch Auflösungsarbeit und Rituale werden Heilungsprozesse in Gang gesetzt.